Ruanda oder zeigt niemals der Not und dem Elend den Rücken
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: News-Central Infos


„Seit Anfang der 1990er-Jahre herrschte in Teilen Ruandas Bürgerkrieg, vor allem im Norden des Landes“ sagt Esther Mujawayo in einem Interview und weiter „In der Hauptstadt Kigali haben wir davon allerdings nicht viel gemerkt. Es war, als ob parallele Welten existierten. Wir lebten ein ganz normales Leben mit unseren drei Kindern und unseren Verwandten, unser Haus war immer voll und fröhlich, wir kamen gut mit unseren Nachbarn aus, egal, ob sie Hutu oder Tutsi waren. Zugleich wussten wir alle, dass es seit 1959 immer wieder sporadisch Massaker an Tutsi gab. Unterschwellig war das immer gegenwärtig. Aber wir haben nichts dagegen unternommen. Ein Jahr vor dem Genozid wurde der Friedensvertrag von Arusha geschlossen. Wir haben damals gedacht, dass nun der Frieden kommt. Die UN schickte Blauhelme, und wir nannten unsere Tochter Makoro - Frieden. Aber gleichzeitig wurde in den Medien gegen die Tutsi gehetzt, es gab ein berüchtigtes "Hass Radio", das Lieder spielte, in denen offen gesungen wurde "Lass uns sie vernichten, lass uns sie vernichten". In der Presse wurden die "Zehn Gebote für einen guten Hutu" veröffentlicht, in denen es etwa hieß "Du heiratest keine Tutsi" oder "Du arbeitest nicht mit Tutsi". Die Situation spitzte sich zu und es war klar, dass etwas passieren würde. Und doch haben wir auf die UN gehofft. Aber es war ein Fehler, auf die Welt zu warten, denn sie war nicht da.
Um den Sinn unseres Daseins zu erkunden, müssen wir uns immer wieder auf den Weg machen. Jede nachwachsende Generation muss die Antwort für sich selber finden. Was als das Rechte oder das Schlechte unseres Handelns gilt ist wandelbar. Aus dem tugendhaften Verhalten sich mit Tapferkeit für eine Gute Sache einzusetzen, kann unter Umständen das Abverlangen von blindem, militärischem Gehorsam, aus dem sozialen Bedürfnis sich gegenseitig zu helfen, kritiklose Pflichterfüllung abgeleitet werden. Menschsein ist nur mit konkret eigenartigen biotischen, sozialen und psychischen Wesensmerkmale wirklich möglich, zwischen ja und nein kann und muss sich ein jeder von uns Menschen immer wieder und in all seinen Regungen entscheiden.
Einen Höhepunkt ihrer Erzählkunst erreichte Anna Seghers in ihrem Roman DAS SIEBTE KREUZ. Es ist ein Hohelied auf die Solidarität und auf den Humanismus. Von der Schriftstellerin wird die Flucht Georg Heislers aus dem faschistischen Konzentrationslager Westhofen geschildert. Gelingen kann die Flucht nur, weil es trotz faschistischer Gewaltherrschaft überall noch Menschen gibt, die ihm weiterhelfen, teils für ihn unsichtbar, teils unmittelbar. Heisler gelangt auf seinem Weg zu Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten, und fast alle helfen ihm weiter – sei es der jüdische Arzt, der Pfarrer oder der Gärtnerlehrling. In ihnen allen ist der Wille zum menschlichen Handeln lebendig geblieben. Es werden aber auch solche Personen realistisch gestaltet, die vor der Diktatur kapituliert haben wie zum Beispiel der Vater von Georg Heislers Frau sowie jene, die zu brutalen Henkersknechten herabgesunken sind. Es ist aber auch Georg Heisler selbst, der in schwierigsten Situationen nicht kapituliert, der den Kampf nie aufgibt, der in sich große menschliche Kräfte entfaltet, die der Faschismus letztlich nicht brechen kann.
Entfaltungshemmende Schranken der gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen müssen immer wieder überschritten werden; sehr oft ist es ein überaus schmerzvoller Weg, den wir zu gehen haben. Da wurden Kreuzzüge geführt und Indianerstämme oder andere Volksgemeinschaften ausgerottet, andersdenkende und – wollende verbrannt, gekreuzigt oder anderen Grausamkeiten ausgesetzt, Atombomben abgeworfen. Und immer noch werden ganze Landstriche militärisch vernichtet und Menschen umgebracht.
Ist der Mensch in der Lage, die Ursachen für solche Perversionen zu erkennen, um sie einstmals zu überwinden?
Wir sind die Menschen – wir ALLE. Wagen wir die MENSCHLICHKEIT!!!

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com

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Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


„Seit Anfang der 1990er-Jahre herrschte in Teilen Ruandas Bürgerkrieg, vor allem im Norden des Landes“ sagt Esther Mujawayo in einem Interview und weiter „In der Hauptstadt Kigali haben wir davon allerdings nicht viel gemerkt. Es war, als ob parallele Welten existierten. Wir lebten ein ganz normales Leben mit unseren drei Kindern und unseren Verwandten, unser Haus war immer voll und fröhlich, wir kamen gut mit unseren Nachbarn aus, egal, ob sie Hutu oder Tutsi waren. Zugleich wussten wir alle, dass es seit 1959 immer wieder sporadisch Massaker an Tutsi gab. Unterschwellig war das immer gegenwärtig. Aber wir haben nichts dagegen unternommen. Ein Jahr vor dem Genozid wurde der Friedensvertrag von Arusha geschlossen. Wir haben damals gedacht, dass nun der Frieden kommt. Die UN schickte Blauhelme, und wir nannten unsere Tochter Makoro - Frieden. Aber gleichzeitig wurde in den Medien gegen die Tutsi gehetzt, es gab ein berüchtigtes "Hass Radio", das Lieder spielte, in denen offen gesungen wurde "Lass uns sie vernichten, lass uns sie vernichten". In der Presse wurden die "Zehn Gebote für einen guten Hutu" veröffentlicht, in denen es etwa hieß "Du heiratest keine Tutsi" oder "Du arbeitest nicht mit Tutsi". Die Situation spitzte sich zu und es war klar, dass etwas passieren würde. Und doch haben wir auf die UN gehofft. Aber es war ein Fehler, auf die Welt zu warten, denn sie war nicht da.
Um den Sinn unseres Daseins zu erkunden, müssen wir uns immer wieder auf den Weg machen. Jede nachwachsende Generation muss die Antwort für sich selber finden. Was als das Rechte oder das Schlechte unseres Handelns gilt ist wandelbar. Aus dem tugendhaften Verhalten sich mit Tapferkeit für eine Gute Sache einzusetzen, kann unter Umständen das Abverlangen von blindem, militärischem Gehorsam, aus dem sozialen Bedürfnis sich gegenseitig zu helfen, kritiklose Pflichterfüllung abgeleitet werden. Menschsein ist nur mit konkret eigenartigen biotischen, sozialen und psychischen Wesensmerkmale wirklich möglich, zwischen ja und nein kann und muss sich ein jeder von uns Menschen immer wieder und in all seinen Regungen entscheiden.
Einen Höhepunkt ihrer Erzählkunst erreichte Anna Seghers in ihrem Roman DAS SIEBTE KREUZ. Es ist ein Hohelied auf die Solidarität und auf den Humanismus. Von der Schriftstellerin wird die Flucht Georg Heislers aus dem faschistischen Konzentrationslager Westhofen geschildert. Gelingen kann die Flucht nur, weil es trotz faschistischer Gewaltherrschaft überall noch Menschen gibt, die ihm weiterhelfen, teils für ihn unsichtbar, teils unmittelbar. Heisler gelangt auf seinem Weg zu Menschen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten, und fast alle helfen ihm weiter – sei es der jüdische Arzt, der Pfarrer oder der Gärtnerlehrling. In ihnen allen ist der Wille zum menschlichen Handeln lebendig geblieben. Es werden aber auch solche Personen realistisch gestaltet, die vor der Diktatur kapituliert haben wie zum Beispiel der Vater von Georg Heislers Frau sowie jene, die zu brutalen Henkersknechten herabgesunken sind. Es ist aber auch Georg Heisler selbst, der in schwierigsten Situationen nicht kapituliert, der den Kampf nie aufgibt, der in sich große menschliche Kräfte entfaltet, die der Faschismus letztlich nicht brechen kann.
Entfaltungshemmende Schranken der gesellschaftlichen Verhältnisse der Menschen müssen immer wieder überschritten werden; sehr oft ist es ein überaus schmerzvoller Weg, den wir zu gehen haben. Da wurden Kreuzzüge geführt und Indianerstämme oder andere Volksgemeinschaften ausgerottet, andersdenkende und – wollende verbrannt, gekreuzigt oder anderen Grausamkeiten ausgesetzt, Atombomben abgeworfen. Und immer noch werden ganze Landstriche militärisch vernichtet und Menschen umgebracht.
Ist der Mensch in der Lage, die Ursachen für solche Perversionen zu erkennen, um sie einstmals zu überwinden?
Wir sind die Menschen – wir ALLE. Wagen wir die MENSCHLICHKEIT!!!

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com

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