Brief an diejenigen, die nach der Wahl Verantwortung übernehmen wollen
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: News-Central Infos


Mühlhäuser Brief, 20.06.2013
Brief an diejenigen, die nach der Wahl Verantwortung übernehmen wollen

Die Armuts-Bombe
FORMAT bringt einen vergleichenden Lokalaugenschein und eine Analyse des Status Quo der Armut in der Peripherie und dem Kern der Eurozone.
Die Eurokrise treibt immer mehr Menschen in die Armut, oder in die unmittelbare Armutsgefährdung. Das führt zu Zuständen, die man eigentlich nur aus Nachrichten über weit entfernte Weltregionen kannte.
Man muss nicht lange suchen, um bei der Stichwortsuche aus Palästina und Jugendarbeitslosigkeit auf Artikel mit Headlines zu stoßen, die mit dem Substantiv „Zeitbombe“ arbeiten. Bilder von hoffnungslosen Jugendlichen tauchen vor dem inneren Auge auf, Langeweile, die zu Steinwürfen und angezündeten Reifen führt. Die Jugendarbeitslosigkeit in Palästina liegt geschätzt bei 50 Prozent.

Ortswechsel – Eine Gasse in Barcelona, die den Spitznamen „Calle de Robardors“, Straße der Räuber, trägt, nicht weit von der Touristenmeile Rambla entfernt, im unmittelbaren Stadtzentrum. Abrissreife Gebäude, staubige Straßen und ein Gruppe von Jugendlichen, auf die man stößt, weil man einmal falsch abgebogen ist. Der Tourist überlegt kurz, stehen zu bleiben, die Jugendlichen, sechs oder sieben an der Zahl, vielleicht zwischen zwölf und 15 Jahren alt, scheinen ebenfalls zu überlegen. Die Steine, die sie eben noch auf eine Baustelle oder Abrissruine geworfen haben, wiegen schwer in ihrer Hand. Der Tourist geht weiter, versucht, Gelassenheit auszustrahlen, als er abermals um die Ecke biegt, hört er das laute Lachen der Kinder – kein fröhliches – er ist froh, als er wieder in den Strom der Stadtbesucher eintaucht, dem er eben noch entkommen wollt. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt bei 56 Prozent.

Ortswechsel – Das Zentrum von Quito, der Hauptstadt Ecuadors, Höhenlage 2800 Meter. Ist man das erste Mal hier, droht die Armut den Besucher zu erschlagen. Die Jugendarbeitslosigkeit in Ecuador beläuft sich auf 14 Prozent. Die Zahl wirkt angesichts eines sechsjährigen Buben, der mit Schuhputzzeug durch die Straßen der Stadt läuft, jedoch zynisch.

Ortswechsel – Ein Taxi auf dem Peloponnes. Der Taxifahrer erzählt von den vielen Häusern, die hier leer stehen. „Um 200.000 Euro gekauft, alles neu. Jetzt muss mein Nachbar verkaufen. Um die Hälfte. Alles neu“. Der Taxifahrer blickt in den Rückspiegel, mustert für einen Moment seine deutschsprachigen Gäste. Immerhin sei es nicht so schlimm wie in Athen, erzählt er weiter. „Wir haben Gärten. Wir können essen. Auch die Kinder.“ Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland betrug im Mai 64 Prozent.

Insgesamt sind in der EU 27 Prozent der Kinder von Armut gefährdet. Das Risiko, von Armut erfasst zu werden, ist damit bei Kindern deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung, wo laut Eurostat EU-weit 24,2 Prozent als armutsgefährdet gelten.
Frage: Warum kehrt sich heutzutage alles Fortschrittliche in sein Gegenteil?
Die grundlegenden Ursachen für beides, den unerhörten, den Lebensalltag aller revolutionierenden, wissenschaftlich – technischen Fortschritt einerseits sowie Verelendung der Menschen und Bedrohung der Natur überall auf der Erde andererseits, liegen im wesentlichen darin, dass in der Gesellschaftsepoche der hochentwickelten, kapitalistischen Wirtschaftsweise die Menschen zwar motiviert durch das Nützliche, zum Leben und Überleben unbedingt Nötige ihres Tätig–Seins an ihr alltägliches Wirken gehen, sie aber durch die Gewalt allmächtig gewordenen Finanzdrucks, gezwungen sind, nicht in erster Linie das Nützliche zu bewirken, sondern ihre Arbeitskraft für irgend etwas zu verkaufen und zu verschleißen, das zwar irgendwie nützlich, immer jedoch vorrangig profitabel und oft auch, beziehungsweise immer häufiger, unsinnig, überflüssig, verschwenderisch oder gefährlich zerstörerisch ist.
Wir Menschen werden durch Glaube, Hoffnung und Liebe zu bewusstem Schöpfertum motiviert, aber auch Hunger, Schmerz und Angst versetzen uns in Aktivität. Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen das bewusste Erleben von Glück und Lebensfreude. Neid und Not bringen Hass und Gewalt mit sich. Das menschliche Leben bewegt sich zwischen Bedarf und Befriedigung, Leistung und Lethargie, Konkurrenz und Kompromiss.
Wirtschaft, Politik und Kultur sind die Dimensionen menschlichen Wirkens. Die Befriedigung der Bedürfnisse, die notwendigerweise aus unserem biotischen, psychischen und sozialen Eingebunden sein in die Stoff-, Energie- und Informationskreisläufe der uns bestimmenden Natur erwachsen, bedingen unsere wirtschaftlichen Unternehmungen. Um unsere gesellschaftliche Wirklichkeit, das Mit- und Füreinander aller gestalten zu können, müssen wir Menschen politische Aktivitäten entfalten und um unserer Bestimmung gerecht werdend, zum Schönen hin bewahrend und vervollkommnend zu wirken, sind unsere menschlichen Kulturleistungen zwingend notwendig.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de

(Weitere interessante Spanien News, Infos & Tipps gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Mühlhäuser Brief, 20.06.2013
Brief an diejenigen, die nach der Wahl Verantwortung übernehmen wollen

Die Armuts-Bombe
FORMAT bringt einen vergleichenden Lokalaugenschein und eine Analyse des Status Quo der Armut in der Peripherie und dem Kern der Eurozone.
Die Eurokrise treibt immer mehr Menschen in die Armut, oder in die unmittelbare Armutsgefährdung. Das führt zu Zuständen, die man eigentlich nur aus Nachrichten über weit entfernte Weltregionen kannte.
Man muss nicht lange suchen, um bei der Stichwortsuche aus Palästina und Jugendarbeitslosigkeit auf Artikel mit Headlines zu stoßen, die mit dem Substantiv „Zeitbombe“ arbeiten. Bilder von hoffnungslosen Jugendlichen tauchen vor dem inneren Auge auf, Langeweile, die zu Steinwürfen und angezündeten Reifen führt. Die Jugendarbeitslosigkeit in Palästina liegt geschätzt bei 50 Prozent.

Ortswechsel – Eine Gasse in Barcelona, die den Spitznamen „Calle de Robardors“, Straße der Räuber, trägt, nicht weit von der Touristenmeile Rambla entfernt, im unmittelbaren Stadtzentrum. Abrissreife Gebäude, staubige Straßen und ein Gruppe von Jugendlichen, auf die man stößt, weil man einmal falsch abgebogen ist. Der Tourist überlegt kurz, stehen zu bleiben, die Jugendlichen, sechs oder sieben an der Zahl, vielleicht zwischen zwölf und 15 Jahren alt, scheinen ebenfalls zu überlegen. Die Steine, die sie eben noch auf eine Baustelle oder Abrissruine geworfen haben, wiegen schwer in ihrer Hand. Der Tourist geht weiter, versucht, Gelassenheit auszustrahlen, als er abermals um die Ecke biegt, hört er das laute Lachen der Kinder – kein fröhliches – er ist froh, als er wieder in den Strom der Stadtbesucher eintaucht, dem er eben noch entkommen wollt. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt bei 56 Prozent.

Ortswechsel – Das Zentrum von Quito, der Hauptstadt Ecuadors, Höhenlage 2800 Meter. Ist man das erste Mal hier, droht die Armut den Besucher zu erschlagen. Die Jugendarbeitslosigkeit in Ecuador beläuft sich auf 14 Prozent. Die Zahl wirkt angesichts eines sechsjährigen Buben, der mit Schuhputzzeug durch die Straßen der Stadt läuft, jedoch zynisch.

Ortswechsel – Ein Taxi auf dem Peloponnes. Der Taxifahrer erzählt von den vielen Häusern, die hier leer stehen. „Um 200.000 Euro gekauft, alles neu. Jetzt muss mein Nachbar verkaufen. Um die Hälfte. Alles neu“. Der Taxifahrer blickt in den Rückspiegel, mustert für einen Moment seine deutschsprachigen Gäste. Immerhin sei es nicht so schlimm wie in Athen, erzählt er weiter. „Wir haben Gärten. Wir können essen. Auch die Kinder.“ Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland betrug im Mai 64 Prozent.

Insgesamt sind in der EU 27 Prozent der Kinder von Armut gefährdet. Das Risiko, von Armut erfasst zu werden, ist damit bei Kindern deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung, wo laut Eurostat EU-weit 24,2 Prozent als armutsgefährdet gelten.
Frage: Warum kehrt sich heutzutage alles Fortschrittliche in sein Gegenteil?
Die grundlegenden Ursachen für beides, den unerhörten, den Lebensalltag aller revolutionierenden, wissenschaftlich – technischen Fortschritt einerseits sowie Verelendung der Menschen und Bedrohung der Natur überall auf der Erde andererseits, liegen im wesentlichen darin, dass in der Gesellschaftsepoche der hochentwickelten, kapitalistischen Wirtschaftsweise die Menschen zwar motiviert durch das Nützliche, zum Leben und Überleben unbedingt Nötige ihres Tätig–Seins an ihr alltägliches Wirken gehen, sie aber durch die Gewalt allmächtig gewordenen Finanzdrucks, gezwungen sind, nicht in erster Linie das Nützliche zu bewirken, sondern ihre Arbeitskraft für irgend etwas zu verkaufen und zu verschleißen, das zwar irgendwie nützlich, immer jedoch vorrangig profitabel und oft auch, beziehungsweise immer häufiger, unsinnig, überflüssig, verschwenderisch oder gefährlich zerstörerisch ist.
Wir Menschen werden durch Glaube, Hoffnung und Liebe zu bewusstem Schöpfertum motiviert, aber auch Hunger, Schmerz und Angst versetzen uns in Aktivität. Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen das bewusste Erleben von Glück und Lebensfreude. Neid und Not bringen Hass und Gewalt mit sich. Das menschliche Leben bewegt sich zwischen Bedarf und Befriedigung, Leistung und Lethargie, Konkurrenz und Kompromiss.
Wirtschaft, Politik und Kultur sind die Dimensionen menschlichen Wirkens. Die Befriedigung der Bedürfnisse, die notwendigerweise aus unserem biotischen, psychischen und sozialen Eingebunden sein in die Stoff-, Energie- und Informationskreisläufe der uns bestimmenden Natur erwachsen, bedingen unsere wirtschaftlichen Unternehmungen. Um unsere gesellschaftliche Wirklichkeit, das Mit- und Füreinander aller gestalten zu können, müssen wir Menschen politische Aktivitäten entfalten und um unserer Bestimmung gerecht werdend, zum Schönen hin bewahrend und vervollkommnend zu wirken, sind unsere menschlichen Kulturleistungen zwingend notwendig.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de

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