Einbürgerungstest: Alles neu macht der April
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: News-Central Infos


Seit dem 1. April 2013 gibt es einen neuen Einbürgerungstest „Leben in Deutschland“. Dazu wurde der bisherige Fragenkatalog umfangreich überarbeitet, 36 Fragen wurden komplett neu gefasst. Entsprechend wurden 36 der bisherigen Fragen gestrichen, so dass wiederum ein Katalog von 300 Fragen vorliegt, die bundesweit gelten.

Dazu kommen in jedem Bundesland 10 länderspezifische Fragen. Auch hier wurden mehrere der insgesamt 160 Fragen (für 16 Bundesländer) geändert.

Viele Unklarheiten sind trotzdem geblieben. So wird weiterhin danach gefragt, was ein Bundesbürger ab dem Alter von 16 Jahren haben muss: Reisepass? Personalausweis? Sozialversicherungsausweis? Führerschein? Die Warnung, nur eine von vier möglichen Antworten sei richtig, verwirrt. Zwar wird dann die Antwort „Reisepass“ als richtig gewertet, das soll auch so sein. Aber die Antwort „Personalausweis“ wird als falsch gewertet. Und das ist zweifelhaft, denn der Besitz eines Personalausweises befreit einen tatsächlich von der Pflicht, einen Reisepass zu besitzen – das „muss“ man dann im Sinne der Frage nicht mehr.

Politisch problematisch ist die Frage 170: „Was gab es während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland?“ Zwar ist die richtige Antwort leicht gefunden, die Pressefreiheit ist es nicht, sondern „das Verbot von Parteien“. Doch was sollen Einwanderer mit dieser Frage lernen? Zur Zeit bereitet der Bundesrat den Antrag vor, die NPD als Partei zu verbieten. Gefällt das den Autoren des Einbürgerungstests nicht?

Wenig überlegt ist die Frage 236. Dort sollen Einwanderer angeben, wie viele Mitglieder die EU hat. Mal abgesehen davon, warum das zum Erhalt der Staatsbürgerschaft wichtig ist: Die richtige Antwort ist 27. Zumindest bis zum 30. Juni diesen Jahres, denn ab dem 1. Juli werden es mit Kroatien 28 Mitglieder sein. Diese Antwort ist aber nicht vorgesehen, und zur Änderung wäre eine Regierungsverordnung nötig – die Monate dauert.

Viele andere Fragen zeigen, dass die Autorinnen und Autoren des Einbürgerungstests keine sicheren Kenntnisse haben. In zwei Fragen ist davon die Rede, die DDR wäre 1990 der BRD beigetreten, was falsch ist: Der Bundesrepublik können nur weitere Bundesländer beitreten, keine Staaten. Und genau das ist damals auch geschehen, die DDR hat sich aufgelöst. In anderen Fragen ist von Aufgaben der Kommunen (in Abgrenzung zu Bundesländern) die Rede, was für die drei Stadtstaaten falsch ist.

Aber vielleicht ist es für Einwanderer auch ein Trost, dass die Autorinnen und Autoren des Einbürgerungstests auch noch viel lernen müssen.

Reinhard Pohl
(reinhard.pohl@gegenwind.info)

Aktuell erschienen sind drei Broschüren, die alle 460 Fragen zum Üben enthalten, dazu noch viele zusätzliche Informationen zur Einbürgerung.
Einbürgerungstest
Band 1: Leben in der Demokratie
Band 2: Geschichte und Verantwortung
Band 3: Mensch und Gesellschaft
(zusammen 5 Euro) www.brd-dritte-welt.de

(Weitere interessante News, Infos & Tipps zum Thema Parteien können Sie auch >> hier .)

Veröffentlicht von >> reinhard-kiel http://www.freie-pressemitteilungen.de/modules.php?name=PresseMitteilungen - dem freien Presseportal mit aktuellen News und Artikeln



Seit dem 1. April 2013 gibt es einen neuen Einbürgerungstest „Leben in Deutschland“. Dazu wurde der bisherige Fragenkatalog umfangreich überarbeitet, 36 Fragen wurden komplett neu gefasst. Entsprechend wurden 36 der bisherigen Fragen gestrichen, so dass wiederum ein Katalog von 300 Fragen vorliegt, die bundesweit gelten.

Dazu kommen in jedem Bundesland 10 länderspezifische Fragen. Auch hier wurden mehrere der insgesamt 160 Fragen (für 16 Bundesländer) geändert.

Viele Unklarheiten sind trotzdem geblieben. So wird weiterhin danach gefragt, was ein Bundesbürger ab dem Alter von 16 Jahren haben muss: Reisepass? Personalausweis? Sozialversicherungsausweis? Führerschein? Die Warnung, nur eine von vier möglichen Antworten sei richtig, verwirrt. Zwar wird dann die Antwort „Reisepass“ als richtig gewertet, das soll auch so sein. Aber die Antwort „Personalausweis“ wird als falsch gewertet. Und das ist zweifelhaft, denn der Besitz eines Personalausweises befreit einen tatsächlich von der Pflicht, einen Reisepass zu besitzen – das „muss“ man dann im Sinne der Frage nicht mehr.

Politisch problematisch ist die Frage 170: „Was gab es während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland?“ Zwar ist die richtige Antwort leicht gefunden, die Pressefreiheit ist es nicht, sondern „das Verbot von Parteien“. Doch was sollen Einwanderer mit dieser Frage lernen? Zur Zeit bereitet der Bundesrat den Antrag vor, die NPD als Partei zu verbieten. Gefällt das den Autoren des Einbürgerungstests nicht?

Wenig überlegt ist die Frage 236. Dort sollen Einwanderer angeben, wie viele Mitglieder die EU hat. Mal abgesehen davon, warum das zum Erhalt der Staatsbürgerschaft wichtig ist: Die richtige Antwort ist 27. Zumindest bis zum 30. Juni diesen Jahres, denn ab dem 1. Juli werden es mit Kroatien 28 Mitglieder sein. Diese Antwort ist aber nicht vorgesehen, und zur Änderung wäre eine Regierungsverordnung nötig – die Monate dauert.

Viele andere Fragen zeigen, dass die Autorinnen und Autoren des Einbürgerungstests keine sicheren Kenntnisse haben. In zwei Fragen ist davon die Rede, die DDR wäre 1990 der BRD beigetreten, was falsch ist: Der Bundesrepublik können nur weitere Bundesländer beitreten, keine Staaten. Und genau das ist damals auch geschehen, die DDR hat sich aufgelöst. In anderen Fragen ist von Aufgaben der Kommunen (in Abgrenzung zu Bundesländern) die Rede, was für die drei Stadtstaaten falsch ist.

Aber vielleicht ist es für Einwanderer auch ein Trost, dass die Autorinnen und Autoren des Einbürgerungstests auch noch viel lernen müssen.

Reinhard Pohl
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Aktuell erschienen sind drei Broschüren, die alle 460 Fragen zum Üben enthalten, dazu noch viele zusätzliche Informationen zur Einbürgerung.
Einbürgerungstest
Band 1: Leben in der Demokratie
Band 2: Geschichte und Verantwortung
Band 3: Mensch und Gesellschaft
(zusammen 5 Euro) www.brd-dritte-welt.de

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