DepressionsLiga weist auf irreführende Formulierungen im „Barmer GEK Arzneimittelreport 2012“ hin
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: News-Central Infos


Aus einer Fülle an differenzierten Informationen, die der Barmer GEK Arzneimittelreport 2012 auf über 200 Seiten enthält, wird zur Zeit in zahlreichen Medien die Information, dass Frauen mehr Psychopharmaka erhalten als Männer, als Schlagzeile generiert. Außerdem werden Antidepressiva und Beruhigungsmittel in einem Atemzug genannt und es wird dazu über deren hohes Abhängigkeitspotential gesprochen.

Die Deutsche DepressionsLiga möchte hierzu Stellung nehmen:

„Antidepressiva haben – im Gegensatz zu vielen Beruhigungsmitteln – kein Suchtpotential. Eine gleichzeitige Nennung dieser beiden Arzneimittelgruppen in Zusammenhang mit Abhängigkeit ist falsch und irreführend, denn sie kann an Depressionen erkrankte Menschen davon abhalten, die für sie geeigneten Medikamente zu nehmen. Außerdem werden weitere Vorurteile gegenüber der oft hilfreichen oder sogar lebensrettenden Medikation bei psychischen Krankheiten geschürt.

Absetzphänomene, die bei Antidepressiva - und hier besondere bei der Gruppe der sogenannten Selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) - auftreten können, sind nicht zu verwechseln mit Entzugserscheinungen. Besonders beim plötzlichen oder vorzeitigen Absetzen können sich körperliche Missempfindungen entwickeln. Ebenso werden ab und an Phänomene wie Wahrnehmungsstörungen und Reizbarkeit beobachtet, auch kann es zu einem Krankheitsrückfall erfolgen.

Die Hintergründe, weshalb Frauen mehr Psychopharmaka erhalten als Männer, werden nicht ausreichend aufgeführt. So ist festzustellen, dass Frauen eher über psychische Probleme sprechen als Männer, die Diagnose einer psychischen Erkrankung wird dadurch erleichtert. Zudem haben Männer oft andere „Ventile“ bei psychischen Problemen, beispielsweise ist ein höherer Alkoholmissbrauch zu bemerken als bei Frauen. Und letztlich gilt auch, dass Männer in anderen Bereichen mehr Medikamente als Frauen benötigen, unter anderem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Der Report der Barmer GEK legt außerdem die Vermutung nahe, dass es Rollenstereotype beim Verordnungsverhalten der Ärzte gibt. Zitat: ‚Frauen werden eher mit psychisch bedingten Krankheiten und Belastungen assoziiert, Männer mit somatisch bedingten Erkrankungen‘."

Deutsche DepressionsLiga e.V.
Dennis Riehle - Schriftführer
Martin-Schleyer-Str. 27
78465 Konstanz
d.riehle@depressionsliga.de

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Aus einer Fülle an differenzierten Informationen, die der Barmer GEK Arzneimittelreport 2012 auf über 200 Seiten enthält, wird zur Zeit in zahlreichen Medien die Information, dass Frauen mehr Psychopharmaka erhalten als Männer, als Schlagzeile generiert. Außerdem werden Antidepressiva und Beruhigungsmittel in einem Atemzug genannt und es wird dazu über deren hohes Abhängigkeitspotential gesprochen.

Die Deutsche DepressionsLiga möchte hierzu Stellung nehmen:

„Antidepressiva haben – im Gegensatz zu vielen Beruhigungsmitteln – kein Suchtpotential. Eine gleichzeitige Nennung dieser beiden Arzneimittelgruppen in Zusammenhang mit Abhängigkeit ist falsch und irreführend, denn sie kann an Depressionen erkrankte Menschen davon abhalten, die für sie geeigneten Medikamente zu nehmen. Außerdem werden weitere Vorurteile gegenüber der oft hilfreichen oder sogar lebensrettenden Medikation bei psychischen Krankheiten geschürt.

Absetzphänomene, die bei Antidepressiva - und hier besondere bei der Gruppe der sogenannten Selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) - auftreten können, sind nicht zu verwechseln mit Entzugserscheinungen. Besonders beim plötzlichen oder vorzeitigen Absetzen können sich körperliche Missempfindungen entwickeln. Ebenso werden ab und an Phänomene wie Wahrnehmungsstörungen und Reizbarkeit beobachtet, auch kann es zu einem Krankheitsrückfall erfolgen.

Die Hintergründe, weshalb Frauen mehr Psychopharmaka erhalten als Männer, werden nicht ausreichend aufgeführt. So ist festzustellen, dass Frauen eher über psychische Probleme sprechen als Männer, die Diagnose einer psychischen Erkrankung wird dadurch erleichtert. Zudem haben Männer oft andere „Ventile“ bei psychischen Problemen, beispielsweise ist ein höherer Alkoholmissbrauch zu bemerken als bei Frauen. Und letztlich gilt auch, dass Männer in anderen Bereichen mehr Medikamente als Frauen benötigen, unter anderem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Der Report der Barmer GEK legt außerdem die Vermutung nahe, dass es Rollenstereotype beim Verordnungsverhalten der Ärzte gibt. Zitat: ‚Frauen werden eher mit psychisch bedingten Krankheiten und Belastungen assoziiert, Männer mit somatisch bedingten Erkrankungen‘."

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