Müller-Piepenkötter: „Opfer brauchen keine weitere Behörde“
Datum: Montag, dem 26. September 2016
Thema: News-Central Infos


WEISSER RING fordert zum 40-jährigen Bestehen effizientere Opferentschädigung

Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, wird 40 Jahre alt. Der Verein wurde am 24. September 1976 in Mainz von 17 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen – darunter der bekannte Journalist und Moderator von „Aktenzeichen XY…ungelöst“, Eduard Zimmermann. „Damals wie heute steht der WEISSE RING dafür, Opfern eine Stimme zu geben“, sagte Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, im Rahmen eines Festaktes des Vereins in der Frankfurter Paulskirche.
In den Jahren seines Bestehens habe der Verein enorm dazu beigetragen, die rechtliche und soziale Situation von Kriminalitätsopfern zu verbessern und das Umfeld, in dem sich Kriminalitätsopfer bewegen, zum Positiven zu verändern, sagte Müller-Piepenkötter. Beispielhaft nannte die Bundesvorsitzende die mit der Zeit ausgebaute staatliche Unterstützung für Opfer sowie die Tatsache, dass ihnen heutzutage im Strafprozess mehr Rechte zustehen als früher. „Getan ist unsere Arbeit aber noch lange nicht. Nach wie vor sehen wir Verbesserungsbedarf, um Hilfesuchende wirklich gut und umfänglich versorgen zu können“, so die Bundesvorsitzende.
So kritisiert der WEISSE RING aktuelle Regierungspläne zum Opferentschädigungsgesetz (OEG). Zum einen sehen die Pläne deutliche Kürzungen der bisherigen Entschädigungsleistungen für Opfer vor, zum anderen ist die Schaffung eines neuen Bundesamtes angedacht, das sich mit dem OEG und Entschädigungsleistungen für Opfer befassen soll. „Damit würde weitere zusätzliche und unnötige Bürokratie geschaffen“, monierte die Bundesvorsitzende. „Opfer brauchen wirksame Unterstützung, schnelle Verfahren und finanzielle Sicherheit, aber keine weitere Behörde.“ Mit der Einführung des OEG, das in diesem Jahr ebenfalls seit 40 Jahren besteht, hat der Gesetzgeber die Versorgungslage von Opfern prinzipiell verbessert. Allerdings müssen Opfer oft zu lange warten und zu viele bürokratische Hürden nehmen, um Hilfen wie finanzielle Leistungen und Therapien in Anspruch nehmen zu können. Häufig ziehen sich Entschädigungsverfahren von der Antragstellungsstellung bis zur Leistungsgewährung über Jahre hin. Menschen, die beispielsweise eine Gewalttat durchleben mussten, werden so noch zusätzlich belastet. Darüber hinaus ist die Antragsstellung mitunter kompliziert. „Bürokratie muss auf den Prüfstand gestellt, umgebaut und im Sinne der Opfer vereinfacht werden“, betonte Müller-Piepenkötter. Nötig seien schnellere und effizientere Entschädigungsverfahren – durch Reformen innerhalb des bestehenden Regelsystems. Eine Kürzung der Leistungen hingegen stelle eine zusätzliche Verschlechterung für die Opfer dar.
Beim Festakt des WEISSEN RINGS in der Paulskirche hoben die Festredner die gesellschaftliche Relevanz des Vereins hervor. „Auch ein perfekt ausgebauter Sozialstaat kann Zuwendung, Mitmenschlichkeit und persönliche Nähe nicht garantieren“, sagte Peter Müller, Richter des Bundesverfassungsgerichts. Deshalb werde die Arbeit, die der WEISSE RING in hervorragender Weise leiste, auch in Zukunft für eine humane Gesellschaft unverzichtbar sein. Peter Beuth (CDU), Hessischer Minister des Innern und für Sport, sowie Peter Feldmann (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, sprachen ebenfalls Grußworte in der Paulskirche.
Der WEISSE RING konnte in seinen Bestehensjahren vielen hunderttausend schuldlos in Not Geratenen schnell, unbürokratisch und vielfältig helfen: Insgesamt wurden mehr als 353.000 materielle Hilfeleistungen für Menschen in Not erbracht. Für Opferbetreuungsmaßnahmen wie Hilfeschecks für anwaltliche oder psychotraumatologische Erstberatungen sowie rechtsmedizinische Untersuchungen wurden rund 141,1 Millionen Euro bereitgestellt (Stand beider Werte: Juni 2016). In einer Gesamtzahl nicht erfassbar sind die vielen tausend Stunden der ehrenamtlichen Hilfe, die die rund 3.200 Mitarbeiter in bundesweit 420 Außenstellen erbracht haben: beispielsweise Trost und Beistand spenden, zu Terminen bei der Polizei oder bei Gericht begleiten und Kriminalprävention betreiben.
Der Verein hat über die Jahre auch sein Hilfsangebot konstant erweitert: Im März 2016 knackte das Opfer-Telefon des Vereins, das seit September 2010 über die kostenlose und bundesweite Rufnummer 116 006 zu erreichen ist, die 100.000-er Marke der geführten Telefonate. Insgesamt rund 687.000 Minuten haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Opfer-Telefons von August 2009 bis Juni 2016 am Telefon mit Kriminalitätsopfern, ihren Angehörigen und Vertrauten gesprochen. Im August 2016 hat der WEISSE RING darüber hinaus auch eine Onlineberatung eingerichtet, um einen weiteren und anonymen Zugang zu seinen Hilfeleistungen zu schaffen.

FOTO: WEISSER RING/Martin Joppen

(Weitere interessante News, Infos & Tipps zum Thema Parteien gibt es hier.)

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WEISSER RING fordert zum 40-jährigen Bestehen effizientere Opferentschädigung

Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, wird 40 Jahre alt. Der Verein wurde am 24. September 1976 in Mainz von 17 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen – darunter der bekannte Journalist und Moderator von „Aktenzeichen XY…ungelöst“, Eduard Zimmermann. „Damals wie heute steht der WEISSE RING dafür, Opfern eine Stimme zu geben“, sagte Roswitha Müller-Piepenkötter, Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, im Rahmen eines Festaktes des Vereins in der Frankfurter Paulskirche.
In den Jahren seines Bestehens habe der Verein enorm dazu beigetragen, die rechtliche und soziale Situation von Kriminalitätsopfern zu verbessern und das Umfeld, in dem sich Kriminalitätsopfer bewegen, zum Positiven zu verändern, sagte Müller-Piepenkötter. Beispielhaft nannte die Bundesvorsitzende die mit der Zeit ausgebaute staatliche Unterstützung für Opfer sowie die Tatsache, dass ihnen heutzutage im Strafprozess mehr Rechte zustehen als früher. „Getan ist unsere Arbeit aber noch lange nicht. Nach wie vor sehen wir Verbesserungsbedarf, um Hilfesuchende wirklich gut und umfänglich versorgen zu können“, so die Bundesvorsitzende.
So kritisiert der WEISSE RING aktuelle Regierungspläne zum Opferentschädigungsgesetz (OEG). Zum einen sehen die Pläne deutliche Kürzungen der bisherigen Entschädigungsleistungen für Opfer vor, zum anderen ist die Schaffung eines neuen Bundesamtes angedacht, das sich mit dem OEG und Entschädigungsleistungen für Opfer befassen soll. „Damit würde weitere zusätzliche und unnötige Bürokratie geschaffen“, monierte die Bundesvorsitzende. „Opfer brauchen wirksame Unterstützung, schnelle Verfahren und finanzielle Sicherheit, aber keine weitere Behörde.“ Mit der Einführung des OEG, das in diesem Jahr ebenfalls seit 40 Jahren besteht, hat der Gesetzgeber die Versorgungslage von Opfern prinzipiell verbessert. Allerdings müssen Opfer oft zu lange warten und zu viele bürokratische Hürden nehmen, um Hilfen wie finanzielle Leistungen und Therapien in Anspruch nehmen zu können. Häufig ziehen sich Entschädigungsverfahren von der Antragstellungsstellung bis zur Leistungsgewährung über Jahre hin. Menschen, die beispielsweise eine Gewalttat durchleben mussten, werden so noch zusätzlich belastet. Darüber hinaus ist die Antragsstellung mitunter kompliziert. „Bürokratie muss auf den Prüfstand gestellt, umgebaut und im Sinne der Opfer vereinfacht werden“, betonte Müller-Piepenkötter. Nötig seien schnellere und effizientere Entschädigungsverfahren – durch Reformen innerhalb des bestehenden Regelsystems. Eine Kürzung der Leistungen hingegen stelle eine zusätzliche Verschlechterung für die Opfer dar.
Beim Festakt des WEISSEN RINGS in der Paulskirche hoben die Festredner die gesellschaftliche Relevanz des Vereins hervor. „Auch ein perfekt ausgebauter Sozialstaat kann Zuwendung, Mitmenschlichkeit und persönliche Nähe nicht garantieren“, sagte Peter Müller, Richter des Bundesverfassungsgerichts. Deshalb werde die Arbeit, die der WEISSE RING in hervorragender Weise leiste, auch in Zukunft für eine humane Gesellschaft unverzichtbar sein. Peter Beuth (CDU), Hessischer Minister des Innern und für Sport, sowie Peter Feldmann (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, sprachen ebenfalls Grußworte in der Paulskirche.
Der WEISSE RING konnte in seinen Bestehensjahren vielen hunderttausend schuldlos in Not Geratenen schnell, unbürokratisch und vielfältig helfen: Insgesamt wurden mehr als 353.000 materielle Hilfeleistungen für Menschen in Not erbracht. Für Opferbetreuungsmaßnahmen wie Hilfeschecks für anwaltliche oder psychotraumatologische Erstberatungen sowie rechtsmedizinische Untersuchungen wurden rund 141,1 Millionen Euro bereitgestellt (Stand beider Werte: Juni 2016). In einer Gesamtzahl nicht erfassbar sind die vielen tausend Stunden der ehrenamtlichen Hilfe, die die rund 3.200 Mitarbeiter in bundesweit 420 Außenstellen erbracht haben: beispielsweise Trost und Beistand spenden, zu Terminen bei der Polizei oder bei Gericht begleiten und Kriminalprävention betreiben.
Der Verein hat über die Jahre auch sein Hilfsangebot konstant erweitert: Im März 2016 knackte das Opfer-Telefon des Vereins, das seit September 2010 über die kostenlose und bundesweite Rufnummer 116 006 zu erreichen ist, die 100.000-er Marke der geführten Telefonate. Insgesamt rund 687.000 Minuten haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Opfer-Telefons von August 2009 bis Juni 2016 am Telefon mit Kriminalitätsopfern, ihren Angehörigen und Vertrauten gesprochen. Im August 2016 hat der WEISSE RING darüber hinaus auch eine Onlineberatung eingerichtet, um einen weiteren und anonymen Zugang zu seinen Hilfeleistungen zu schaffen.

FOTO: WEISSER RING/Martin Joppen

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